In Ein Körper : Mein Fliessen beschäftigt sich das Theater Quadrat mit den Dingen, die wir ungefragt weitertragen: Geschlechter, Traumata, Klassenzugehörigkeiten.
Mit dem Dialogroman „Gabriel“ von Georg Sand und „Blutbuch“ von Kim de l’Horizon hat sich das Theater Quadrat für Vorlagen entschieden, die dem schon lange geführten Diskurs eine literarische Klammer geben.
In parallel stattfindenden Vorstellungen wird Ein Körper : Mein Fliessen in zwei eigenständigen Arbeiten gezeigt. In der Pause wechselt das Publikum den jeweiligen Vorstellungsraum. Die dramaturgische Struktur des Abends soll einerseits einen Dialog zwischen dem 19. und dem 21. Jahrhundert unaufdringlich beim Zuschauenden entstehen lassen und andererseits durch die Zufälligkeit der Reihenfolge der gesehenen Stückteile eine vorschnelle Historisierung verhindern.
In Gabriel setzt sich George Sand auf unkonventionelle Weise mit Geschlechterrollen und -normen auseinander. Die Erzählfigur in Blutbuch identifiziert sich weder als Mann noch als Frau und kann sich mit dem eigenen Körper nicht identifizieren. Ein Brief an die demente Grossmutter ist der Versuch, im Schreiben eine Ausdrucksform für das eigene Ich, das eigene Sein zu finden.

SchauSpiel: Ninja Reichert, Gina Mattiello, Werner Halbedl, Alexander Kropsch
Regie: Theater Quadrat
Dramaturgie: Ninja Reichert, Gina Mattiello
Ausstattung: Yvonne Beck
Technik: Peter Spall

https://www.theaterquadrat.at/