26. April 1986, Groß St. Florian in der Weststeiermark. Christian Winkler ist vier Jahre alt. Ein verhältnismässig warmer Frühlingstag. Draussen im Sandkasten baut der kleine Christian eine Ritterburg aus Sand, die aber gleich wieder in sich zusammenstürzt.
Zur gleichen Zeit, 1542 Kilometer östlich von Groß St. Florian simuliert Anatoli Stepanowitsch Djatlow einen vollständigen Stromausfall des Kernreaktors vom Typ RBMK-1000. Dabei kommt es zu einem unkontrollierten Leistungsanstieg, der zur Explosion des Reaktors führt. Dieser Tag wird weltweit als „Tschernobyl“ in die Geschichte der Welt eingehen und Christian Winklers erstes, bewusst wahrgenommenes historisches Ereignis in seinem Leben werden, ein Moment des Erwachens sozusagen.
In einer Performance, die sich der Mittel des Theaters, der bildenden Kunst und der Pyrotechnik bedient, soll in einer Turnhalle die Geschichte von unterschiedlichen Individuen aus Österreich und der Ukraine auf eine allererste persönliche Kindheitserinnerung - auf das „persönliche Tschernobyl“ - zurückgeführt werden. Von da aus wird dann gemeinsam eine zweite Geschichte gesponnen – um die erste besser einzuschätzen.

SchauSpiel: Janina Rudenska und Florian Tröbinger
Regie: Franz von Strolchen
Text: Christian Winkler
Bühne: Andrea Cozzi
Kostüme: Katrin Wolfermann
Dramaturgische Beratung: Sandra Küpper

franzvonstrolchen.com