Peter FASSHUBER, Künstlerischer Leiter
theaterland steiermark

„Ist das Fremde mir bekannt, so wird dafür mir, was bekannt, ein Fremdes“, sagt Jason in Grillparzers „Goldenes Vlies“ als er Medea seine Liebe gesteht.

Ist alles, was wir nicht kennen, :fremd? Was ist dann Fremdenhass?
Hassen wir Leute nur, weil wir sie nicht kennen, weil sie uns :fremd sind?

Sich selbst aus der Perspektive des Fremden sehen und sich selbst erkennen.

Das theaterlandSPIELjahr 2009 wird in insgesamt 9 steirischen Regionen den Begriff thematisieren.

Dieses Jahresthema ist vielschichtig zu verstehen: Einerseits geht es natürlich um das Fremdsein allgemein, wie schon einleitend erwähnt, andererseits bedeutet es aber auch mit neuartigen, fremden Projekten in Regionen einzudringen und sie dort heimisch zu machen, also nicht :fremd zu bleiben. Eine Strategie die theaterland steiermark vielfach probiert und erfolgreich durchgezogen hat.

Einheimische Initiativen, Künstlerinnen und Künstler werden eingeladen ebenso an der Programmierung aktiv mitzumachen, wie auch an der Abwicklung und Durchführung der Festivals.

Mit fremden Projekten in Regionen einzudringen heißt für uns auch neue Sehgewohnheiten und theaterästhetische Formen zu zeigen. Eine Tanztheaterperformance aus Berlin oder Hamburg, ein Wohnraumprojekt aus Amsterdam oder die Uraufführung eines jungen Autors an einem entlegenen Ort in der Steiermark, vielleicht noch dazu auf der grünen Wiese, funktioniert, wenn das Publikum nachhaltig mit solchen Projekten vertraut gemacht wird. Nur dann entsteht keine Verfremdung und wird aus :fremd Akzeptanz.

Das Festival-Format theaterland steiermark beweist seit nunmehr 5 Jahren diese Nachhaltigkeit, die sich nicht nur in der Qualität der Inhalte und Festivalabwicklung auswirkt, sondern - und vor allem auch - am Interesse der Menschen vor Ort.

Sich selbst aus der Perspektive des Fremden sehen und sich selbst erkennen :fremd - das theaterlandSPIELjahr 2009

Peter Faßhuber, künstlerische Leitung

Wolfgang Seidl, Finanz & Marketing

Michael Traussnigg, Veranstaltungstechnik

Melanie Katja Schneider, Organisation

Isa Supanz, Presse/Öffentlichkeitsarbeit

„Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“

(Karl Valentin)