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Das Mahnmahl ist eine texttheatrale, interaktive Inszenierung zum Thema Dekadenz und Gesellschaft. Am Tisch der großen Gaben und der menschlichen Mitbringsel, von Geschlecht zu Geschlecht weitergereicht ... sitzen die Gäste, das Publikum mit den Akteuren/Innen an einer festlich gedeckten Tafel ... an einem Tisch vereint. Wein wird kredenzt. Es wird monologisiert und dialogisiert. "Schmeckt er süß, der Wein?" Ein zelebrierter Trunkspruch unterbricht die Monologe und Dialoge und leitet jeweils einen Themenwechsel ein. Die Haupttexte des Mahnmahls sind so aufgebaut, dass sich die Themen Sinnlichkeit, Sitten, Sexualität, Tötung und Frieden immer mehr verflechten. Die Tischgespräche, die durch Bewegungsinserts unterstützt und zusätzlich gegliedert werden, folgen einem strengen Zeremoniell. Diese Bewegungsinserts bestehen aus uns vertrauten, alltäglichen Gesten. Dieses menschliche, gestische Repertoire erscheint durch die Bewegungsinserts abstrahiert, wird aber gerade durch diese Abstraktion wieder nachvollziehbar. Am Ende des Gelages erklingt eine Arie, das Grande Finale, sie fasst in gesungener Form noch einmal ursprüngliche, menschliche Empfindungen und Sehnsüchte zusammen und soll die Gäste in einer hoffnungsvollen Stimmung entlassen.
Mit Sängerinnen und Sängern aus Oberzeiring.
Idee, Texte, Raum & Inszenierung: Mona May |