theaterlandPREIS 2.5 bestOFFstyria 2.5 |
And the winner is... Am Samstag, den 24. September, wurde zum Abschluß des zweiten Theaterfestivals der Freien Szene bestOFFstyria 2.5, das vom 20. - 24. September in Graz stattgefunden hat, zum zweiten Mal der theaterlandPREIS für die beste steirische Off-Produktion der Saison 04/05 vergeben. And the winner is: Der theaterlandPREIS ist mit 7.000,-- Euro dotiert. Die Jury war mit den internationalen Theaterexperten Amelie Deuflhard von den Sophiensälen Berlin, Thomas Frank, Dramaturg/Berlin, Wolfgang Kralicek, Redakteur von "Theater heute" und Theaterkritiker im "Falter", Christoph Rech, Dramaturg am FFT Düsseldorf und Alfred Meschnigg, Theaterwissenschafter, Freier Regisseur/Villach besetzt. Die Begründung der Jury: Erstmals wurde auch von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, den "Preis der Jury" zu vergeben. Dieser Preis ist mit 2.000,-- Euro dotiert. Begründung: Ausgeschrieben und veranstaltet wurde der theaterlandPREIS von theaterland steiermark in Kooperation mit dem Anderen Theater, IG Freie Theater Steiermark. |
Begründung der Jury
Die Jury möchte vorausschicken, dass das Festival bestOFFstyria 2.5 generell auf hohem Niveau stattgefunden hat. Die sechs teilnehmenden Produktionen waren sehr unterschiedliche und damit auch nur schwer vergleichbare Beispiele für eine offenbar sehr vitale steirische Szene. Das Grazer Theater am Ortweinplatz hat mit Kick & Rush“ eine sympathische Verlierergeschichte gezeigt. Wir sahen eine charmante Aufführung, die ihr jugendliches Publikum da abholt, wo es vielleicht eher zu finden ist als im Theater, nämlich auf dem Fußballplatz. Das Theater Kaendace hat mit Felix Mitterers Die Beichte“ ein Zeitstück auf die Bühne gebracht, in dem ein heikles Thema – sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche – behandelt wird. Die Qualitäten der vergleichsweise konventionelle Aufführung lagen unserer Meinung nach besonders im intensiven, sehr direkten Spiel der beiden Akteure. Der Verein uniT zeigte unter dem Titel Es war weil es nicht war“ eine sognenannte Roma-Freak-Show“, deren erfrischend unkonventionelle Form und frecher Witz uns gefallen hat. Ein Juror regte einen Sonderpreis für die beste Bühnenfrisur an. Die Gruppe dramagraz war mit dem Soloabend Erlauben bitte: ich“ am Start, in dem Regisseur Ernst Binder den Wiener Dichter H.C. Artmann mit der Wiener Schauspielerikone Hans Moser kurzschließt. Besonders die Leistung des virtuos phlegmatischen Darstellers Rudi Widerhofer hat uns beeeindruckt. Die ungewöhnliche Muunkompanie tingelt mit einem Theaterwagen über die Dörfer tingelt und bringt ihr chorisches Theater im wahrsten Sinn des Wortes unter das Volk. Die aktuelle Produktion Casanova“ erzählt die Biografie eines berühmten Frauenhelden als romantische Liebesgeschichte. Besonders die ungewöhnlich hohe Präzision und Geschlossenheit des Ensembles haben die Jury so nachhaltig beeindruckt, dass sie beschlossen hat, die Muunkompanie mit dem für eine besondere Leistung vergebenen Preis der Jury“ auszuzeichnen. Wir gratulieren sehr herzlich. Das Theater im Bahnhof hatte mit seiner ungewöhnlichen Advent-Show Wieder schöne Weihnachten“ nicht nur die Lacher auf seiner Seite, sondern auch die Jury: Die originelle Situation, die liebevoll gezeichneten Charaktere, das subtile Spiel der fünf Schauspielerinnen und der intelligente Witz der Aufführung haben uns überzeugt. Obwohl sich die Jury der Gefahr bewusst ist, in der steirischen Off-Theater-Szene eine Art Michael-Schumacher-Effekt zu erzeugen, verleihen wir den Theaterlandpreis, wie im Vorjahr, an das Theater im Bahnhof. Herzlichen Glückwunsch! |
In Kooperation mit: |