AGORA, B-St. Vith Rabennacht |
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von Marcel Cremer Fünf Frauen und fünf Raben: Das sind fünf Rabenfrauen. Seltsame Mathematik. Die fünf Frauen sind die Verbündeten, die Übersetzer der Sprache der Raben. Sie sind schräge Vögel. Wie die Raben. Überhaupt: Wer sich mit Raben einlässt, muss einen Vogel haben. Das sollten wir zuerst zur Kenntnis nehmen, bevor wir den fünf Frauen Gehör schenken, bei ihren rabenhaften Geschichten. Die Geschichten sind so schräg, wie die Musik der fünf Frauen blechern ist. Raben sind scharfe Beobachter, nehmen kein Blatt vor den Mund. Sie sagen offen, was oft verschwiegen, verdrängt, oder höchstens gebeichtet wird. Der Rabe weiß, dass der Mensch ihn beobachtet. Der Mensch sollte wissen, dass der Rabe ihn beobachtet. Die Zukunft von Mensch und Rabe sind miteinander verknüpft. Der Rabe weiß das. Deshalb das ganze Theater. Marcel Kremers Stück beeindruckt mit atmosphärischer Dichte und poetischen Bildern. Fantasievoll und durchdringend hat Cremer seine Parabel inszeniert. Seine Botschaft ist deutlich und unmissverständlich. Theater, das Spuren hinterlässt und Bewusstsein verändert. |
Information & Reservierung: theaterland steiermark FVA GmbH |